Verengter Rückenmarkskanal.
Die Rückenmarkskanalverengung (medizinisch: Spinalkanalstenose) ist eine Verengung des Kanals, durch den das Rückenmark und die Nervenwurzeln verlaufen. Diese Verengung kann zu Druck auf das Rückenmark und die Nerven führen und verschiedene Symptome verursachen. Sie tritt häufig in der Lenden- oder Halswirbelsäule auf und ist in der Regel eine Folge von degenerativen Veränderungen, die mit dem Alter zusammenhängen.
Die Prognose hängt von der Schwere der Spinalkanalstenose, der Reaktion auf die Therapie und dem Zeitpunkt der Behandlung ab. Es ist wichtig, die Symptome einer Rückenmarkskanalverengung rechtzeitig zu erkennen und eine Behandlung zu beginnen, um langfristige Schäden zu vermeiden!
Symptome:
Die Symptome einer Rückenmarkskanalverengung können je nach Ort der Verengung und Schweregrad variieren.
- Lendenwirbelsäule: Schmerzen im unteren Rücken, die in die Beine ausstrahlen (ähnlich wie bei einem Ischias).
- Halswirbelsäule: Schmerzen im Nacken und den Armen, die mit Taubheitsgefühlen oder Kribbeln einhergehen können.
Neurologische Beschwerden:
- Taubheit oder Kribbeln in den betroffenen Extremitäten (Arme oder Beine).
- Muskelschwäche in den Beinen oder Armen.
- Koordinationsprobleme: Schwierigkeiten beim Gehen oder beim Halten des Gleichgewichts.
- Spastik und Ataxie
- Besonders bei längerem Stehen oder Gehen kann es zu Schmerzen oder einem "Beinmarsch" kommen (aufgrund von Druck auf die Nerven).
- Harn- oder Stuhlinkontinenz (bei sehr schwerer Verengung des Rückenmarkkanals): In seltenen Fällen, wenn die Verengung das Rückenmark selbst betrifft, können diese Symptome auftreten.
- Im Sitzen kann der Druck auf den Rückenmarkskanal verringert werden, weshalb einige Patienten in gebeugter Haltung oder beim Sitzen Erleichterung finden.
Diagnose:
Die Diagnose einer Spinalkanalstenose erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Der Arzt fragt nach der Symptomatik, vor allem nach Schmerzen, Taubheitsgefühlen, Kribbeln und Schwäche. Es werden Reflexe, Sensibilität und Muskelkraft getestet, um festzustellen, welche Nerven betroffen sind. Die bevorzugten bildgebenden Verfahren zur Beurteilung der Rückenmarkskanalverengung, sind das MRT (Magnetresonanztomographie), da es detaillierte Bilder von Nerven, Rückenmark und den Weichteilen liefert sowie das CT (Computertomographie), wenn eine MRT nicht möglich ist oder eine genauere Beurteilung der knöchernen Strukturen erforderlich ist. Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Symptome und der individuellen Situation des Patienten. Die Therapie kann konservativ oder operativ sein:
Konservative Therapie:
- Schmerztherapie: Verwendung von Schmerzmitteln (NSAIDs oder stärkere Medikamente), um die Symptome zu lindern.
- Physiotherapie: Gezielte Übungen zur Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur, um die Wirbelsäule zu stabilisieren und die Beschwerden zu lindern.
- Injektionen: Kortison-Injektionen oder epidurale Steroid-Injektionen zur Reduzierung der Entzündung und Schmerzlinderung.
- Verhaltenstherapie: Schulungen zur richtigen Körperhaltung und Vermeidung von Bewegungen, die die Symptome verschlimmern könnten.
Operative Therapie (bei schweren oder fortschreitenden Symptomen):
- Dekompressionsoperation: Entfernung von Gewebe, das den Rückenmarkskanal verengt, wie z. B. Bandscheiben oder Knochenwucherungen. Eine häufige Methode ist die Laminektomie, bei der Teile des Wirbelbogens entfernt werden.
- Stabilisierung der Wirbelsäule: In einigen Fällen kann auch eine Stabilisierung des betroffenen Bereichs durch eine Wirbelsäulenfusion erforderlich sein.
- Minimal-invasive Verfahren: Es gibt auch weniger invasive Verfahren, bei denen kleine Schnitte verwendet werden, um die Verengung zu lösen.
Ergänzende Maßnahmen:
- Gangschule: Training zur Verbesserung des Gangbildes und zur Vermeidung von Stürzen.
- Schmerzlinderung durch Hilfsmittel: Die Verwendung von Gehstützen oder speziellen Orthesen zur Entlastung der Wirbelsäule und zur Schmerzlinderung.
Prognose:
- Konservative Behandlung: Bei vielen Patienten, vor allem mit milden Symptomen, können konservative Therapien eine langfristige Schmerzlinderung und Verbesserung der Lebensqualität bieten. Die Symptome können jedoch bei wiederholtem Belastung oder Alterung erneut auftreten.
- Chirurgische Behandlung: Bei chirurgischer Behandlung kann die Prognose sehr gut sein, insbesondere wenn die Operation frühzeitig erfolgt. Patienten können eine signifikante Schmerzlinderung und Verbesserung der Funktionalität erwarten, auch wenn es in einigen Fällen zu einer langsamen Heilung kommt. Die Erfolgsaussichten hängen von der Schwere der Nervenkompression und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab.
- Langfristige Prognose: Spinalkanalstenose ist eine fortschreitende Erkrankung, das heißt, sie kann sich mit der Zeit verschlechtern, besonders ohne Behandlung. Eine frühzeitige Diagnose und geeignete Therapie können jedoch verhindern, dass sich die Symptome verschlimmern. In schweren Fällen kann eine dauerhafte Einschränkung der Mobilität auftreten.